November 14, 2022

Fashion News der Woche: Rückkehr eines Supermodels, Jimmy Choo als Professor und NFTs von Fotograf Guy Bourdin

Von Comebacks und Neuanfängen: Ein Supermodel 90er feiert in dieser Woche auf ihr erstes Magazin-Cover seit Jahren. Einen ebenso namhaften Schuh-Designer verschlägt es wiederum an die Uni und ein Modefotograf wandert ins Web3. Diese und mehr Neuigkeiten gibt’s in den Fashion News der Woche!

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Von Comebacks und Neuanfängen: Ein Supermodel 90er feiert in dieser Woche auf ihr erstes Magazin-Cover seit Jahren. Einen ebenso namhaften Schuh-Designer verschlägt es wiederum an die Uni und ein Modefotograf wandert ins Web3. Diese und mehr Neuigkeiten gibt’s in den Fashion News der Woche!

UNTERRICHT BEI PROFESSOR JIMMY CHOO

Ganz still und heimlich öffnete im letzten September eine neue Modeschule ihre Türen im Londoner Stadtteil Mayfair. Ziemlich ungewöhnlich, wenn man bedenkt, dass einer der Gründer bei seinen Schuh-Designs sonst nicht auf Zurückhaltung setzt: Jimmy Choo gründete gemeinsam mit Stephen Smith die JCA: London Fashion Academy und bietet aufstrebenden Designer*innen hier nicht nur eine fundierte und praxisnahe Ausbildung, sondern auch weitere Benefits, die ihnen dabei helfen sollen,  in der Branche Fuß zu fassen. An der JCA werden Student*innen werden zum Beispiel auch bei der Vermarktung und dem Launch ihrer Brands unterstützt, um den bestmöglichen Ausgangspunkt für ihre Karriere zu schaffen. Doch auch Kreative, die nicht an der Schule lernen, können von der JCA profitieren. Neben Co-Working-Spaces für Fashion-Start-Ups gibt res auch eine Galerie und einen Austellungsraum, der von Künstler*innen genutzt werden kann. Außerdem bietet die Academy offene Networking-Events mit Fokus auf die Modebranche. Wieso wir erst jetzt von dieser aufstrebenden Modeschule hören? Im ersten Jahr fokussierten sich die Lehrenden auf die erste Kohorte an Master Student*innen, die nun bereit sind, ihre ersten Entwürfe mit dem Rest der Welt zu teilen. Ab der kommenden London Fashion Week hat Jimmy Choos Schule nämlich einen festen Platz im Modewochen-Kalender und eröffnet parallel einen Store, in dem die aufstrebenden Designer*innen ihre Pieces zum Verkauf anbieten und so wichtige Kontakte in er Branche knüpfen können.

BOURDIN, BILDER, BLOCKCHAIN: BEKANNTE MODEFOTOGRAFIEN ALS NFT-AUSSTELLUNG

Vogue Paris,, Mai 1978
Vogue Homme Juni/Juli 1977
  • Vogue Homme Juni/Juli 1977
Roland Pierre Kampagne, Sommer 1983
  • Vogue Homme Juni/Juli 1977

Vor kurzem haben wir euch hier noch neue Künstler*innen vorgestellt, die sich mit NFTs ihren Weg in die digitale Kunstszene bahnen. Heute aber soll es um einen gleichzeitigen Blick in Zukunft und Vergangenheit gehen: Die Arbeiten des bekannten Modefotografen Guy Bourdin finden nun als NFTs nämlich ebenfalls in die Blockchain. Zu sehen sind sie als Teil wöchentlich wechselnder Ausstellungen bei Fellowship, einer Organisation, die fotografische Kunst ins Web3 bringt. Neben den wechselnden Ausstellungen will die Plattform mit dauerhaften NFTs und digitalen Veröffentlichungen die Möglichkeit bieten, Kunst „auf Museumslevel” anzusehen und darin zu investieren. In Q&As, Talks und weiteren Projekten können User*innen außerdem mehr über das Medium Fotografie zu erfahren. Neben Foto-Newcomer*innen und zeitgeistigen Artists sind auch die Arbeiten großer Fotokünstler*innen wie Joel Meyerowitz bei Fellowship zu finden. Die Arbeiten von Guy Bourdin wurden von seinem Nachlassdirektor Fred Arnal zur Verfügung gestellt, für dessen Team Fellowship neue Möglichkeiten der Inszenierung bietet. Außerdem würde der Move in die Blockchain zu Bourdins „Vermächtnis als innovativer Provokateur und Künstler” beitragen, heißt es von Seiten Fellowships. Was der 1991 verstorbene Fashion-Fotograf wohl selbst zu seinen Bildern in digitalen Sphären gesagt hätte?

PERLENDE DESIGNS VON SABOTEUR

Die Fine-Piercing-Marke Saboteur nimmt uns im Spätsommer noch ein letztes Mal mit an den Strand. Besser gesagt ins Meer, denn von dort stammen die Perlen-Pieces, die an Trips an die Südsee erinnern. Dass sich die kleinen Schmuckstücke in Muscheln verstecken, ist bekannt. Aber wusstet ihr, dass bis heute nicht sicher gesagt werden kann, wie genau Perlen entstehen? Nicht in jeder Muschel befindet sich eine der Juwelen, was die Verfügbarkeit begrenzt und daher Perlenaccessoire zu nicht gerade günstigen Schmuckstücken macht. Eine Investition will daher gut überlegt sein. Die aktuelle Saboteur-Kollektion bietet neben der klassischen kurzen Perlenkette mit Verschlussdetail auch im Look verschiedene Optionen. So gibt es zum Beispiel Schmuck in Form von sternenförmigen Anhängern oder silbern Charms, die zwischen den Perlen liegen. Die Unisex-Pieces sind online und in den Stores erhältlich.

NEUE FARBEN UND ALTE BEKANNTE BEI DIOR

Designer-Bag-Enthusiast*innen aufgepasst: Die beliebte Dior Saddle Bag bekommt ein Update! Kim Jones färbt die bekannte  Kalbsledertasche jetzt grau und lässt sie mit den Worten „Christian Dior 1947” besticken – das Jahr, indem Dior seine erste Kollektion in der Avenue Montaigne präsentierte und mit seinem „New Look” ein neues Modezeitalter einläutete. Kleiner Exkurs: Die berühmte Saddle Bag hatte bereits 2000 ihren ersten „viralen Moment”. Damals wurde sie das erste Mal in der Spring/Summer-Kollektion vom damaligen Dior-Chefdesigner John Galliano gezeigt. Erst Jahre später – 2018 für die Womenswear-Kollektion – holte Maria Grazia Chiuri die Tasche zurück auf den Laufsteg und in die Kleiderschränke vieler Models, Artists und Content Creator*innen. Kim Jones nahm den Hype der Saddle Bad als Anlass, diese auch in seiner Debüt-Menswear-Kollektion zu integrieren und mit Details wie dem großen Metallverschluss oder den Gurt-artigen Trägern seinen eigenen Touch zu verleihen. Auch wenn die von Jones entworfene Tasche für Männer gedacht ist, finden wir, dass jede Person sie tragen könnte. Denn praktischer ist diese Version der Saddle Bag auf jeden Fall, da man sie dank verstellbarer Jacquardriemen als Schulter- oder Umhängetasche tragen kann.

EIN SUPERMODEL KEHRT ZURÜCK: LINDA EVANGELISTA FÜR DIE BRITISH VOGUE

Es ist vermutlich das erste Mal, das wir nicht mit dem bekanntesten Zitat der fiktiven Mode-Ikone Miranda Priestly – „Florals in Spring? Groundbreaking” – übereinstimmen. Denn wenn wir uns die aktuelle Coverstory der britischen Vogue mit Linda Evangelista anschauen und sie in Chanel und Richard Quinn Blüten-Outfits sehen, sind wir uns einig: Diese Fotos sind wirklich groundbreaking! Nicht nur, weil eines der ersten Supermodels der Welt auf dem Titel ist, sondern vor allem, weil es Linda Evangelistas erstes Fashion-Cover seit ihrem missglückten Schönheitseingriff ist. Die Kanadierin zeigte sich fünf Jahre lang kaum in der Öffentlichkeit oder auf Social Media, bis sie letzten September ihr Schweigen brach und ihre Geschichte teilte. Sie hatte sich dem sogenannten „Cool Sculpting” unterzogen – ein nicht-operativer Eingriff, der Fettzellen durch Kälte verkleinern soll. Nach Evangelistas Angaben habe dieser Vorgang „brutal entstellt”. Mittlerweile habe sie sich außergerichtlich mit der Firma geeinigt und verkündete auf Instagram, dass sie dieses Kapitel schliessen und nach vorne blicken will. Trotzdem habe sie immer noch große Probleme damit, in den Spiegel zu schauen oder sich von anderen Menschen berühren zu lassen, wie Linda gegenüber der Vogue verriet. Trotz dieser Unsicherheiten ziert sie nun die wichtigste Vogue-Ausgabe im Jahr – die September Issue. Wie es sich für ein Supermodel gehört.

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